23.- 27. Juni 2022
5-tägige Reise per Bus
Klänge der "Schubertiade" im Bregenzer Wald
Barocke Kurven in Ottobeuren und Ochsenhausen
Elegante Schnörkel in Buxheim und Rot an der Rot
Schwungvolle Abstecher nach Chur und Zillis
Beweglicher Geist im Büchertempel von Sankt Gallen
Ottobeuren begegnet uns mit einer barocken Klosteranlage, deren kurvierte Fassade uns weithin grüßt. Der geschmeidige Innenraum entpuppt sich als Kombination aus Langbau und Zentralanlage mit dem geradezu sprichwörtlichen Gesamtkunstwerk aus Stuckatur und Malerei.
Buxheim nahe Memmingen zeigt uns eine Kartäuseranlage mit einem exzellenten Chorgestühl und Fresken von Dominikus Zimmermann, mit einem Klostergärtlein und verwunschenen Winkeln.
Diese Wegmarken begleiten uns gen Dornbirn, wo wir uns einquartieren und dann jeweils ausschwärmen. Im nahen Schwarzenberg, dem Ort der Schubertiade, fand sich kein Platz für unsere Gruppe; das renommierte „Hirschen“ war bereits ein Jahr zuvor ausgebucht. Dieses Dorf mit kaum 2000 Einwohnern beherbergt Behaglichkeit und zugleich reichlich Kultur und empfängt zwischen bodenständiger Architektur und inmitten des Gipfel-panoramas in Vorarlberg Besucher von weither, nicht zuletzt anlässlich der 1976 inaugierierten Schubert- Festspiele. ( 4*-Hotel „Katharinenhof“ im Zentrum Dornbirns ) ~~~
Bregenzer Wald- das ist: sanfte Landschaft; im Barock ein Nest für begabte Baumeister , deren Werken wir im Verzuge dieser Reise begegnen; charakteristische Bauerngehöfte und kräftiger Käse; und unser Strahlungspunkt für die kommenden Ereignisse und Tage. ~~~
Sankt Gallen, einst von irischen Mönchen gegründet, birgt in der hochbarocken Bibliothek den ältesten erhalten Architekturplan nördlich der Alpen aus karolingischer Zeit. Die Kirche stellt in ihrer gravitätischen Behäbigkeit einen interessanten Gegenentwurf zu Ottobeuren dar und ist zugleich eines der letzten Beispiele des Spätbarock.
Wir starten am späten Nachmittag von Dornbirn über schöne Routen gen Schwarzenberg, erkunden dort ziellos schweifend das Dorf in aller Ruhe und nehmen individuell ein Häppchen vor dem Ansturm schöner Klänge, denn um 20:00 erleben wir ein Konzert im Angelika-Kauffmann-Saal. Den Genuss erzeugt die Musik, den ungewöhnlichen Charme das Läuten der Kuhglocken in der Pause-es hat so etwas herrlich Beiläufiges und Bodenständiges. ~~~
Chur ist in seiner Beschaulichkeit das Ziel eines weiteren südwärts führenden Ausfluges.
Zillis wird Sie nach wenigen Kilometern in eine andere Welt entführen ! In einem winzigen Dorf in einer ebenso winzigen Kirche stellt eine Holzdecke mit einem romanischen Bilder-zyklus eine seltene Kostbarkeit dar. ~~~
Kutschfahrt, Angelika Kauffmann, Konzert -damit kann man herrlich den heutigen Sonntag verbringen ! In der Kirche von Schwarzenberg nämlich haben sich Gemälde von Vater und Tochter Kauffmann erhalten- und dem ungleich bedeutenderen Sprössling mit einer geradezu europäischen Karriere ist ein kleines Museum gewidmet. Vielleicht können wir auch eine kleine Fahrt mit dem historischen „Waldbähnle“ machen und zuvor oder hernach die weitaus wenigeren PS einer Kutsche nutzen. Die Matinée- Vorstellung in Konzertsaal beschließt diese Etappe der Schubertiade.~~~
Ochsenhausen auf dem Rückweg am 28.6. nimmt erneut das durchaus dominante Thema unserer Reisetage auf, den Barock, hier als neuer Mantel über einst gotische Strukturen geworfen und sich schlossartig entfaltend. Die Gabler- Orgel wird uns mit zarten wie wuchtigen Tönen entlassen. Rot an der Rot zum Beschluss zeigt schon Übergänge zum Klassizismus, so dass wir ein veritables Seminar über die Kunst des so vielfältigen 18. Jahrhunderts absolviert haben, von bewegenden Melodien wundervoll begleitet.