17.-22. Oktober 2023
6- tägige Reise per Bus
Die Landschaft glüht, die Engel sammeln sich zu Myriaden, die Kirchen zeigen ihre besten Seiten, in das Konzert von Barock und Rokoko mengt sich Mittelalter.
Variationen zum festlich-fröhlichen Grundakkord,
hier und da vielleicht mit Nebel- Molltönen
1.Tag, 17.10., Dienstag: Schon mittendrin im Thema
Um 7:00 starten wir in Erlangen vom Großparkplatz West und können etwas später Gäste in Fürth an der Bushaltestelle beim Hotel Mercure sowie um 7:30 in Nürnberg an der U-Bahn-Station Rothenburger Str. / Ecke Frankenschnellweg aufnehmen.
Gegen Mittag erreichen wir das KLOSTER OBERMARCHTAL, wo wir uns zunächst in der Klostergaststätte stärken, um hernach die Besichtigung der Anlage als Dessert anzuschließen. Die noch relativ zurückhaltende Dekoration und die frühba-rocke Prägung der Architektur erfahren ihren Kontrapunkt im nahen ZWIEFALTEN, wo das „Gesamtkunstwerk“ des Rokoko in einem fulminanten Teamwork von Bauwerk, Stuck und Fresken seine äußerste Steigerung erfährt. Neben der Kirche ist eine Brauerei…. Vielleicht können wir hier einen Trunk nehmen, bevor nehmen die letzte Etappe nach BIBERACH nehmen und uns mittig im Hotel „Eberbacher Hof“ einquartieren. Die schwäbische Küche wird uns hier gut munden. Der niedliche Ort verlockt Sie möglicherweise noch zu einem Abendspaziergang.
2. Tag, 18.10., Mittwoch: Misthaufen und Wallfahrtskirche- das verträgt sich
Wir machen einen Ausflug von überschaubaren Kilometern. Zunächst führt er uns nach STEINHAUSEN, dessen hinreißende Kirche das Gesellenstück der Gebrüder Zimmermann ist (als ihr Hauptwerk gilt die Wieskirche). Ein winziges Dorf beherbergt diese Köstlichkeit. Das nahe SCHUSSENRIED beherbergt auf dem heutigen Gelände einer psychiatrischen An-stalt eine achtbare ehemalige Klosterkirche und einen herausragenden Bibliothekssaal, der fast tänzelnd daherkommt. Danach sammeln wir- um aus dem Überschwang des Barock und Rokoko herauszukommen- gegensätzliche Eindrücke. In BAINDT sehen wir einen der bewegenden „Pestkreuze“ des 14. Jahrhunderts, in BAIENFURT das seltene Experiment einer
„expressionistischen“ Architektur aus den 1920er Jahren beim Kirchenbau.
Fast habe ich die kühne Idee- natürlich wetterabhängig- des späten Nachmittags ein Brotzeitpicknick auf den Wiesen in Steinhausen zu machen. Dann würde ich die Reihenfolge der Besichtigungen umdrehen.
3. Tag, 19.10., Donnerstag: Allerlei- eine interessante Melange
Heute kommen Schlösser, das „Hungertuch“ ( ordentlich gesprochen: Fastentuch ), ein Silberschatz und eine ehemalige Leprosenkapelle für „Gebresthafte“ ins Visier, zu sehen in WOLFEGG, WURZACH und KISSLEGG. Ein Gang durch das Wurzacher Ried bringt die wilde Kunstmixtur ins Lot und lüftet das Gehirn aus.
Anmerkung: wir sind gar nicht so weit weg von Ochsenhausen, Buxheim oder Rot an der Rot- alles sehenswert. Aber ich habe diese Monumente 2022 auf dem Rückweg von der Schubertiade besucht und insoweit sind sie „abgehakt“- vielleicht waren Sie ja dabei.
4.Tag,20.10.,Freitag: Erhabenes und Elegantes
Zunächst schwingen wir weit südwärts aus. In HEILIGENBERG findet sich ein Renaissancekomplex, eindrucksvoll auf einem Sporn postiert mit einer prunkvollen Decke und Kapelle. Eine gepflegte Anlage mit reicher Tradition wird uns in SALEM vorgestellt. Retour prüfen wir in BAD BUCHAU, wie sich das überbordende Rokoko in den gebändigten Klassizismus verwandelt. Den Ausklang bildet ein Spaziergang in den Federsee hinein ( per Steg, wir sind ja nicht Petrus und der hat es auch nicht geschafft ). Im Hotel wartet ein gutes Mahl auf uns.
5 Tag, 21.10., Samstag: Das „Escorial-Schema“ und die Welser-Stadt
Früh schlendern Sie individuell durch Biberach- es wird wohl heute einen Markt geben. Später brechen wir auf nach WEINGARTEN, dessen riesige Anlage mit der wuchtigen Klosterkirche (freskiert von den Asams) und der volltönenden Gabler-Orgel (wir lassen sie erklingen) doch nur ein Viertel des einst geplanten Projektes darstellt ! Nach so viel Auftrumpfen besuchen wir RAVENSBURG, in dessen Mauerring und im Schutze seiner Türme sich emsige Kaufmannskraft entfaltete.
6 Tag, 22.10., Sonntag: Einsammeln von Übersehenem
OTTOBEUREN musste ich Ihnen bei anderer Gelegenheit vorenthalten- nun aber sind die Kirche (in starker Konkurrenz zu Weingarten) und der Klostertrakt zugänglich, er wurde einer Renovierung unterzogen.
In WIBLINGEN würde ich gerne einen weiteren Bibliotheksraum zum Vergleich vorstellen- Schussenried ist Ihnen noch gewärtig, aber hier „legen wir noch eins drauf“.
Wir treten den Rückweg an, nicht ohne in GÜNZBURG noch einmal die Könnerschaft des Brüdergespannes Zimmermann zu prüfen. Ich wollte Ihnen ja auch jene Orte vorstellen, die etwas im Windschatten liegen.